Digitale Prozess- und Lieferketten und die wachsende Individualisierung von Produkten erfordern eine stärkere Automatisierung intralogistischer Prozesse. Die horizontale Kommissionierung bietet ein erhebliches Optimierungspotenzial im Lager von Handelsketten, Logistikdienstleistern, Supermärkten und Drogerien. Dieser Prozess besteht zum Großteil aus den Laufwegen des Mitarbeiters und dem manuellen Aufnehmen und Ablegen der Ware. Solche Prozessschritte werden durch halbautomatisierte Kommissionierer (Semi-Automated), von Linde, wesentlich effizienter. Das steigert deutlich die Produktivität und die Umschlagleistung im Lager.
Die Vorteile der halbautomatisierten Kommissionierer im Überblick
Sicherheit
Hochleistungsfähiger Sicherheitsscanner sowie weitere Sicherheitsfunktionen minimieren Unfall- und Verletzungsrisiken im automatisierten Modus.
Performance
Die halbautomatisierten Fahrmodi tragen zu einer höheren Effizienz der Kommissionierung bei.
Integration
Die halbautomatisierte Option der Kommissionierer N20 SA und N20 C SA lässt sich nahtlos in die bestehenden Prozesse integrieren.
Kosteneffizienz
Durch die höhere Pick-Performance und Umschlagleistung amortisiert sich die neue Fahrzeugoption innerhalb kürzester Zeit.
Höhere Performance auf Schritt und Tritt
Als Schnittstelle zur menschlichen Arbeitskraft spielen die Flurförderfahrzeuge eine zentrale Rolle bei der Optimierung der Kommissionierung. Sie ist eine der anstrengendsten und aufwendigsten Aufgaben im Lager und besteht zu 30 bis 45 Prozent aus den Laufwegen des Mitarbeiters und weiteren 30 bis 45 Prozent aus dem manuellen Aufnehmen und Ablegen der Ware. Insgesamt besteht Optimierungspotenzial, das mithilfe einer Automatisierung erschlossen werden kann.
Diese Kommissionierer sind mit SA-Option erhältlich
Die Niederhub-Kommissionierer N20 – N25 C HP von Linde Material Handling sind dank ihrer hohen Ladekapazität und dynamischen Fahreigenschaften echte Allroundtalente im Lager. Die langen Gabeln ermöglichen das simultane Aufnehmen von bis zu drei Paletten oder vier Rollcontainern mit einer Gesamt-Tragkraft bis zu 2.000 oder 2.500 Kilogramm. Das optimierte Design bietet eine freie Rundumsicht und ermöglicht, über ein intuitives Lenkrad selbst in schmalen Lagern flexibel zu rangieren. Mithilfe des 3kW-Drehstrommotors beschleunigt der Kommissionierer auf bis zu 14 km/h. Für maximale Sicherheit sorgen unter anderem die robuste Konstruktion, eine automatische Geschwindigkeitsanpassung und zusätzliche Optionen wie Linde BlueSpot. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Ergonomie: Vom niedrigen Einstieg über eine serienmäßig gefederte Plattform bis zur schonenden Rückenlehne vermindert der Kommissionierer die körperliche Belastung des Fahrers und hilft ihm effizient zu arbeiten.
Um Risiken während der Fahrt zu reduzieren, sind alle Kanten des robusten Stahlchassis abgerundet. Die Batterie ist in den Bedienraum vor den Fahrerstand integriert, womit im Fall einer Kollision direkte Stöße auf den Bediener vermieden werden. Das Linde-Lenkrad schützt die Hände und zentriert sich bei Geradeausfahrt selbst. Zum Steuern muss es nur geringfügig bewegt werden, wodurch es den Fahrer innerhalb der Fahrzeugkontur hält. In Kurven reduziert sich die Geschwindigkeit automatisch. Für ein sicheres Bremsen sorgen gleich drei separate Systeme: die elektromagnetische Betriebsbremse, eine hydraulisch unterstützte Bremsanlage proportional zum Lastgewicht sowie Linde Brake Control, das ein automatisches Bremsen beim Lösen des Antriebs bewirkt. Für ein Höchstmaß an Sicherheit stehen zudem viele Optionen zur Verfügung, zum Beispiel ein Stoßfänger, Laderücklehnen, Front-LEDs und Linde BlueSpot.
Für ein ergonomisches Arbeiten sollten die Fußwege zwischen Fahrerstand und Kommissionsware so kurz und eben wie möglich sein. Die Niederhub-Kommissionierer verfügen über einen besonders niedrigen Einstieg von nur 13 Zentimetern, womit das häufige Ein- und Aussteigen leichter fällt. Auch das breite, U-förmige Design erleichtert den Zugang auf beiden Seiten. Für eine rückschonende Fahrposition sind Linde-Lenkrad und Rückenlehne höhenverstellbar. Eine gedämpfte Plattform verringert Erschütterungen durch Unebenheiten der Fahrbahn und eine rutschfeste Gummiauflage verbessert zusätzlich den Stand des Fahrers.
Je nach Fahrmodus beschleunigt der 3 kW-Drehstrommotor schnell auf eine Höchstgeschwindigkeit bis zu 14 km/h mit oder ohne Last. Eine besondere Innovation bietet das Linde-Lenkrad: Es ermöglicht die intuitive Ausführung wichtiger Bedienfunktionen und lässt sich leichtgängig steuern. Bei gerader Fahrt sorgt die automatische Mittenzentrierung für kürzere Wege zwischen zwei Kommissionierpositionen. Ein Initialhub erleichtert den Transport über Rampen und Unebenheiten. Für das Kommissionieren auf erster und zweiter Ebene ist optional ein anhebbarer Fahrerstand verfügbar (außer bei N25 C HP). Eine Multifunktionsanzeige informiert den Fahrer über den aktuellen Fahrzeugzustand. Beim Laden sinkt dank des Linde On-Board-Charger der Handhabungsaufwand. Für ein noch effizienteres Aufladen – auch während Pausen – sind optional Lithium-Ionen-Akkus erhältlich. Viele Ablagefächer gewährleisten, dass der Fahrer von allen Positionen aus immer seine Unterlagen zur Hand hat.
Um den Serviceaufwand bei voller Produktivität so gering wie möglich zu halten, setzt Linde Material Handling auf wartungsarme Bauteile und eine einfache Konstruktion: Die Drehstromtechnik ist komplett wartungsfrei. Auch ein Nachstellen der Bremsen entfällt. Eine Serviceüberprüfung wird erst nach 1.000 Betriebsstunden erforderlich. Der Servicetechniker hat dabei freien Zugang zu allen Hauptkomponenten und kann leicht die Batterieabdeckung öffnen. Kabelbäume und Kabel sind übersichtlich angeordnet. Fahrzeugdaten sind per CAN-Bus-Verbindung auf einem Notebook auslesbar. Ein optionaler seitlicher Batterieausschub erleichtert den Austausch über den Initialhub auf den Wechselständer.
Die Niederhub-Kommissionierer N20 B, N20 – 25 und N20 – 25 HP von Linde Material Handling ermöglichen aufgrund ihrer einzigartigen Fahrzeugarchitektur mit der Batterie zwischen Fahrerstand und Gabeln einen hoch effizienten und sicheren Kommissioniervorgang: Mit einer Gabellänge von maximal 2.400 mm können verschiedene Arten von Ladungen bis zu 2.500 Kilogramm transportiert werden. Der Position des Fahrerstands gewährt dem Bediener während der Fahrt stets einen optimalen Blick auf die Lagerumgebung. Mithilfe des 3kW-Drehstrommotors beschleunigen die Kommissionierer je nach Fahrzeugtyp auf bis zu 14 km/h, um auch auf langen Distanzen einen schnellen Transport zu ermöglichen. Dabei manövriert der Fahrer mit dem intuitiven Linde-Lenkrad problemlos Vor- und Rückwärts. Der kleine Wendekreis erleichtert das manövrieren in engen Gängen. Die voll gefederte Bedienplattform gleicht Vibrationen und Erschütterungen aus und gewährleistet einen belastungsarmen Kommissionierzyklus.
Durch die Position des Fahrerstands vor der Batterie kann der Bediener während der Fahrt die Umgebung überblicken und frühzeitig auf Gefahrensituationen reagieren. LED-Lichter und der optionale Linde BlueSpot an der Vorderseite des Fahrzeugs sorgen für zusätzliche Sicherheit im Lager, indem sie das Fahrzeug optisch ankündigen. Drei separate Bremssysteme reduzieren je nach Umgebung und Ladung die Geschwindigkeit: Die elektromagnetische Betriebsbremse ist mit dem Totmannschalter und dem Not-Schalter gekoppelt. Eine hydraulisch unterstützte Bremsanlage verstärkt die Bremsleistung proportional zum Lastgewicht. Zudem reguliert das Fahrzeug bei Kurvenfahrt automatisch die Geschwindigkeit proportional zum Neigungswinkel des Lenkrads. Ein robuster Stahlstoßfänger an der Vorderseite des Kommissionierers gewährleistet einen besseren Schutz des Fahrzeugrahmens und der Bedienplattform.
Drei Bremssysteme
Robuster Stahlstoßfänger
Automatische Geschwindigkeitsanpassung in Kurven
LED Lichter und Linde BlueSpot
Die Bedienplattform ist an die Bedürfnisse des Bedieners anpassbar: Über eine niedrige Stufe auf beiden Seiten des Fahrzeugs kann er schnell ein- und aussteigen. Optional sind sowohl das Linde-Lenkrad als auch die Rückenlehne mit Sitzmöglichkeit höhenverstellbar und ermöglichen eine bequeme und rückenschonende Fahrposition. Der gesamte Fahrerstand ist gefedert, um Vibrationen und Erschütterungen während der Fahrt auszugleichen (außer N20 B). Bei Rückwärtsfahrt sorgt ein extra Griff hinter der Rückenlehne für zusätzlichen Halt. Alle Kanten im Fahrzeugstand sind abgerundet und viele Ablagemöglichkeiten und Fächer bieten Raum für Equipment und persönliche Gegenstände.
Die Niederhub-Kommissionierer von Linde Material Handling beschleunigen insgesamt den Materialfluss: Mit dem 3 kW-Drehstrommotor ist schnell die Höchstgeschwindigkeit von bis zu 14 km/h erreicht, sodass auch längere Strecken im Lager zügig zurückgelegt werden können. Dabei kann der Fahrer das intuitive Linde-Lenkrad mit nur einer Hand bedienen und alle Fahrbefehle samt Hupe gut erreichen. Die jeweiligen Funktionen des Lenkrades werden durch klare Symbole angezeigt. Über den Mitgängerbetrieb bewegt er das Fahrzeug bequem vor- und zurück, ohne bei kurzen Strecken wieder einsteigen zu müssen. Die elektrische Radsteuerung sorgt dabei für zusätzliche Stabilität. Dank der optional verfügbaren Lithium-Ionen-Batterie kann der Fahrer Pausen nutzen, um sein Fahrzeug zwischenzuladen. Eine Multifunktionsanzeige informiert stets über den aktuellen Ladezustand des Kommissionierers (außer N20 B). Durch die Initialhubfunktion wird er Transport über Rampen und unebene Oberflächen ermöglicht.
Die Kommissionierer N20 B, N20 – 25 und N20 – 25 HP erfordern nur einen geringen Aufwand bei der Instandhaltung: Bis zu 1.000 Betriebsstunden laufen die Fahrzeuge ohne Serviceprüfung. Die Drehstromtechnik ist wartungsfrei und ein Nachstellen der Bremsen entfällt. Alle Servicekomponenten erreicht der Techniker ohne Mühe nach Abnahme der Motorabdeckung und der Serviceblende. Die wesentlichen Fahrzeugparameter kann er per CAN-Bus-Verbindung über ein Laptop auslesen. So können Fahrzeuginformationen und Probleme schnell diagnostiziert und bei Bedarf behoben werden. Robuster Stahlguss-Stoßfänger an der Vorderseite schützt den Fahrerstand und reduziert Anfahrschäden.
Model
Tragfähigkeit
Hub
Fahrgeschwindigkeit mit/ohne Last
Wenderadius
Batteriespannung
N20
2,0 t
115 mm
10 / 12 (km/h)
2.250 / 2.320 mm
24 / 354/375 (V)/(Ah)
N20 HP
2,0 t
115 mm
12 / 14 (km/h)
2.250 / 2.320 mm
24 / 354/375 (V)/(Ah)
N25
2,5 t
115 mm
10 / 12 (km/h)
3.125 / 3.195 mm
24 / 354/375 (V)/(Ah)
N25 HP
2,5 t
115 mm
12 / 14 (km/h)
3.125 / 3.195 mm
24 / 354/375 (V)/(Ah)
Hier setzen die halbautomatisierten Fahrmodi der Kommissionierer N20 SA und N20 C SA an: Sie reduzieren die Laufwege und das Be- und Entsteigen des Fahrzeugs erheblich, was sich direkt auf die Umschlagleistung und Produktivität im Lager auswirkt. Jeder Schritt, den der Mitarbeiter vermeidet, steigert seine Leistungsfähigkeit und Pick-Frequenz. Tests mit unterschiedlichen Methoden ergaben eine um rund 20 Prozent höhere Performance mit den halbautomatisierten Linde Kommissionierern im Vergleich zur manuellen Kommissionierung. Ein großer Vorteil der automatisierten Funktionen: Sie lassen sich nahtlos in die Prozesse des Kunden integrieren, sodass die Mitarbeiter ihre gewohnte Kommissionier-Routine beibehalten, aber erheblich schneller und sicherer gestalten können.
Effizienter kommissionieren
Um das hohe Optimierungspotenzial zu belegen, hat Linde einen Performance-Test mit drei gängigen Kommissionier-Methoden durchgeführt. Das Ergebnis: Im Vergleich zur rein manuellen Kommissionierung konnte die Effizienz um rund 20 Prozent gesteigert werden.
Läuft mit und fährt voraus
Der SA-Betrieb bietet zwei Modi für die gängigsten Kundenanwendungen: Einer der häufigsten Prozesse in Hochregallagern ist die Kommissionierung auf einer Regalseite, bei der ein Mitarbeiter den Gang in U-Form abläuft. Ideal dafür ist der „Walk-with-me“-Modus. In diesem Fahrmodus folgt das Fahrzeug dem Laufweg des Bedieners. Bleibt der Mitarbeiter stehen, hält auch das Fahrzeug. Läuft der Bediener weiter, setzt der Truck die Fahrt fort. Der Fahrer kann am Regal bleiben und die Waren einsammeln; der ständige Weg zur Fahrerplattform und zurück zum hinteren Teil der Gabel entfällt. Ausgelöst wird die Weiterfahrt dadurch, dass der Mitarbeiter einen bestimmten Punkt passiert. Diese sogenannte „virtuelle Wand“ lässt sich über die Fernbedinung auswählen.
In kleineren Lagern eignet sich der „Continuous“-Modus, in dem das Fahrzeug mittig durch den Gang fährt und von beiden Seiten beladen wird. Hier läuft der Mitarbeiter einen Z-förmigen Weg zwischen beiden Regalseiten hin und her, um Waren aufzunehmen und abzulegen. Der Bediener profitiert von der Stop & Go-Funktion, indem er den Stapler vorausschickt, während er auf der Gabelseite bleibt und so die Laufwege verkürzt. Bei Bedarf kann der Fahrer den Truck aber auch einfach selbst fahren.
Sicherheit auf höchstem Niveau
Damit die halbautomatisierte Fahrweise kein Sicherheitsrisiko darstellt, werden die Fahrzeuge mit einem an der Front integrierten Hochleistungs-Sicherheitsscanner ausgestattet. Dieser Scanner erkennt Personen sowie andere Trucks und erfasst selbst Hindernisse, die plötzlich vor dem Fahrzeug auftauchen. Dies vermeidet Zusammenstöße und Unfälle. Die Lokalisierung des Bedieners ist zentimetergenau durch die Fernbedienung möglich, die über Ultrabreitband-Technologie mit vier Antennen auf dem Fahrzeug kommuniziert. Ein spezieller Schutz vorne an der Stoßstange verhindert, dass die Füße des Bedieners unter das Fahrzeug geraten. Mehrere an einer Stange montierte Leuchten zeigen mit unterschiedlichen Farben den jeweiligen Fahrmodus an. Sie leuchten auch, wenn das Fahrzeug im halbautomatischen Modus betrieben wird und warnen, wenn die Fernbedienung nicht mit dem Fahrzeug gekoppelt ist. Um einen sicheren und komfortablen Arbeitsbereich für den Bediener zu ermöglichen, hält das Fahrzeug automatisch einen Mindestabstand von 50 Zentimetern zum Regal ein und stoppt am Ende des Ganges, um Kollisionen mit anderen Fahrzeugen auf den Hauptfahrwegen im Lager grundsätzlich zu vermeiden.